Dienstag, 21. September 2010

16. Etappe (kitsch as kitsch can) St. Georgen - Altglashütten (Feldberg) 53km

Bevor ich's vergesse: Habe gegen die Schuluhr mit dem mp3-player Radio gehört, einen Basler Sender in SchwitzerDytsch, voll witzig, Folk vom feinsten (der war dann doch meist in Englisch).

Sanna fährt Auto, aschu läuft. Was für eine Etappe!! Geiler geht es nicht!! Das Profil im Groben: 850 - 1050 - 850 - 1150 - 800 - 1000m. Zwischen Furtwangen und Titisee-Neustadt die endgültige Idylle. Einspurige, glatte Teerstraße, null Verkehr. Keine Dörfer, nur Einzelhöfe, halt wie es sein muss im Schwarzwald, mit Wasserrädern und allen Schikanen. Hübsche Kühe rennen mit mir um die Wette (schöner Satz). Bächlein winden sich durch die Wiesen. Ja, so fließt Wasser wirklich, wenn man es lässt. Inversionen verteilen die Nebel und Rauchschwaden in den Tälern. Die taunassen Spinnnetze bilden eine durchgängige Schicht, die über dem Boden zu schweben scheint. Jederzeit können Hänsel und Gretel aus dem Wald treten und nach dem Weg fragen, dabei hängen doch auch hier überall die orangen Pfeile. Also in die Ecke muss ich definitiv noch mal, hab sogar ein Bio-Bauernhof-Schild gesehen, verrate aber nicht wo.
Keine 5 km weiter dann das Schockprogramm: Der Titi-See und seine Park- und Touristen-Leitsysteme. Ich habe Mühe, Joachims orange Pfeile in dem Wust aus Werbe-Ständern etc. zu verfolgen, obwohl sie an jedem Pfahl hängen. Erinnert mich an diese letzte Meile vor dem Wasser am Königssee. Was ist hier in der Hochsaison los? 1km hinter den Parkplätzen herrscht wieder Ruhe (obwohl der Titisee ja durch aus 2-3km lang ist ...), die letzte Station taucht auf, danach der letzte knackige Anstieg, den ich wohlgelaunt und (tat)kräftig angehe und durchlaufe. Komme als 2. der 6Uhr-Gruppe an (die ja seit Tagen wg. Dunkelheit um 6.30 startet, heute sogar erst um 6.45, weil die Polizei-Eskorte durch die gefährliche Großstadt St. Georgen auf sich warten ließ. Laufe irgendwie wieder so wie auf den ersten Etappen, aber insgesamt viel ruhiger, Schmerzen sind alle weg, Füße würden wohl wieder in normale Schuhe passen, aber ich bleibe bei den Nike Free 3.0, in denen ich nun schon hunderte km abgespult habe und ohne die ich verloren gewesen wäre.

Was morgen ist (außer, dass der  DL dann irgendwie vorbei sein wird!?) weiss ich noch nicht, würde Sanna den Vortritt lassen, hab sie aber noch nicht gesehen, is wohl beim Vortrag vorbereiten.
Kinder, nur noch ein mal mit Ohrstöpseln schlafen? Nur noch einmal mittags die Nudelsuppe an Thomas' Mini-Wohnwagen schlürfen? Keinen Bibel-Spruch mehr am letzten VP? Keine Steckdose suchen? Keine morgendliche Ansage von Ingo mehr ("Also Leute, Ihr wisst ja: erst geht es links, dann rechts, und dann halt immer Richtung Lörrach.") ?


Naja, heulen können wir dann auch noch morgen.
bis denne
aschu

4 Kommentare:

  1. Ich wünsche Euch morgen einen schönen letzten Tag.
    Finde es wirklich erstaunlich, dass du trotz allem noch sie Motivation findest, die eine oder andere Etappe mitzulaufen!
    Das ist ein wahrer Läufer! In erster Linie kommt das Laufen und dann erst der Wettkampf...so soll es sein...;O)

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  2. Caroline und ich wünschen Euch eine schöne letzte Etappe und danach gute Erholung! Bei uns ist soweit (noch) alles beim Alten. LG. Uwe

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  3. Viel Spaß bei der letzten Etappe!

    vg
    Dennis

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  4. Und Du woltest nach Hause fahren!
    Ich kann mich nur wiederholen: Das alles hättest Du dann nicht erlebt.
    Ich finde es klasse, das Ihr bis zum Schluss geblieben und sogar gelaufen seid!
    Grüße an Sanna: Habe gerade das Buch "Die China Study" ausgelesen und werde jetzt auch Veganer! Dieses Buch sollte JEDER lesen, vor allem jeder Medizinstudent und Arzt.
    Schade, dass Sanna's Seite von Keimling nicht mehr da ist. Ich hätte mir gerne den Vortrag noch mal in Ruhe angehört und die beiden anderen genannten Bücher gelesen, weiss aber nicht mehr, wie sie hießen.
    Ich wünsche Euch noch einen schönen, letzten Lauf und kommt gut nach Hause.
    Liebe Grüße
    Conny

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